360° – Tour

Anwendungsbereich

In den USA finden 58% aller Generationen von Immobilienkäufern eine virtuelle Tour bei der Kaufentscheidung hilfreich. 360°-Rundgänge haben den Vorteil für Immobilienkaufleute, dass sie den Interessentinnen und Interessenten eine bessere Vorstellung der Immobilie bieten können. Diese erlauben es, virtuell die Wohnung zu besichtigen mit der Möglichkeit, alle Räume in alle Richtungen genau anzuschauen. 360-Grad-Touren sind vielseitig zugänglich und lassen sich problemlos auf Computern, Tablets und Smartphones abspielen, da sie in der Regel in die Websites von Immobilienmaklern oder in Immobilienportalen eingebunden sind.

Die 360°-Tour ermöglicht eine effiziente Vorauswahl von potenziellen Kundinnen und Kunden und erspart dadurch dem Verkäufer Zeit. Zusätzlich eröffnet es die Pforten für den internationalen Markt, da der Käufer das Inserat durch den 360-Grad-Rundgang nicht mehr in der Realität begutachten muss. Somit kann auch der internationale Kaufs- bzw. Verkaufsprozess stark verkürzt werden. Die Implementierung dieser Technologie bietet einen klaren Wettbewerbsvorteil, weil sie die Vermarktungschancen für Anbieter verbessert. Führende Immobilienplattformen wie ImmobilienScout24 und Immonet sowie andere Websites verschiedener Anbieter ermöglichen eine unkomplizierte Einbindung von 360°-Rundgängen, das erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Verkaufs.

Aufnahme

360°-Touren können auf verschiedene Arten aufgenommen werden. Es gibt Smartphone Applikationen wie zum Beispiel Matterport, diese werden in der Immobilienbranche nicht verwendet da, die Bilder qualitativ nicht so hochwertig sind und verzerrt sein können. Am häufigsten werden 360-Grad-Kameras von insta360 oder Ricoh verwendet. Für hochpreisige Immobilien empfiehlt sich eine qualitative DSLR-Kamera mit einem Fisheye-Objektiv, so kann sogar eine Bildqualität von 24k (265 Megapixel) erreicht werden. Hingegen liefern 360°-Kameras eine qualitativ minderwertigere Bildqualität von nur 8k (30 Megapixel).

Der Unterschied zwischen DSLR-Kamera und 360°-Kamera

DSLR-Kamera: Nikon D610 mit Samyang 12mm Fischaugen-Objektiv

360°-Grad Kamera: Ricoh Theta Z1

Stitching und Verarbeitung

Den Prozess, den die 360°-Bilder nach der Aufnahme in der Nachbearbeitung durchlaufen, nennt man im Fachjargon Stitching. Es werden bei der 360°-Kamera die beiden 200° Fotos und bei der DSLR-Kamera je nach Objektiv die mindestens vier Fotos miteinander verbunden. Das fertige Bild wird Sphäre oder Panorama genannt. Der Fotograf kann Farben und Helligkeit des jeweiligen Fotos bearbeiten und Objekte wie das Stativ, auf dem die Kamera steht, werden entfernt. Anschließend werden die Bilder dann in die jeweilige Virtual-Tour-Software geladen, wo sie dann richtig angeordnet werden und zum Rundgang zusammengefügt werden.

Bei der Wahl der Software kann man aus einer Vielzahl von Anbietern wählen. Der wesentliche Unterschied ist der Preis und die Funktionen, denn es gibt einige Gratissoftwares, die weniger Anpassbarkeit und Analyse anbieten. Die bekanntesten Softwares in sind einerseits Orbix360 und Kuula, bei denen es sich um kostenlose Produkte handelt, und andererseits die kostenpflichtigen Programme Matterport, Tourmake und 3Dvista, die in einer Preisspanne von 15 – 60 € pro Monat liegen. Nach der Fertigstellung kann das Endprodukt auf diversen Websites publiziert werden und ist somit zugänglich für potenzielle Kundinnen und Kunden.

360°- Foto vor dem Stitching

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