Auswahl und Einsatz von Objektiven
Die Wahl des Objektivs hat maßgeblichen Einfluss auf den Bildausschnitt samt seinen Proportionen und kann dadurch die Wahrnehmung des Betrachters verändern. Man unterscheidet bei Objektiven zwischen dem Fischaugen-Objektiv mit einer Brennweite zwischen 7 und 16 mm, sie liefern einen sehr weiten, verzerrten Bildausschnitt. Weitwinkelobjektive haben eine Brennweite zwischen 10 bis 42 mm, sie liefern ein weites Sichtfeld und finden vor allem in der Immobilien- und Landschaftsfotografie Anwendung.
Die für ein Standard-Objektiv geltende Brennweiten zwischen 50 mm und 100 mm wirken am natürlichsten und sind vergleichbar mit dem Sichtfeld des menschlichen Auges. Tele-Objektive, 100mm-800mm, können Objekte aus vielen hundert Metern Entfernung erfassen. Bei der Wahl des Objektives ist es besonders wichtig, auf die Sensorgröße der Kamera zu achten, denn unterschiedlich große Sensoren sorgen für einen unterschiedlich großen Bildausschnitt. Somit gelten auch andere Werte für die Brennweiten-Kategorien.
Wenn man sich dennoch an den Standardkategorien orientieren will, kann man die Brennweite des Objektives mit Verkleinerungsfaktor errechnen und somit vergleichen. Im Fachjargon wird dieser Wert als Crop-Faktor (crop, englisch für Ausschnitt) bezeichnet.
- Bei DX-Sensoren wird die Brennweite mit 1,5 multipliziert.
- Bei APS-C-Sensoren wird die Brennweite mit 1,6 multipliziert.
- Bei Micro-Four-Thirds-Sensoren wird die Brennweite mit 2 multipliziert.
Aus diesem Grund erzeugen gleiche Brennweiten an verschiedenen Kameratypen andere Blickwinkel und Proportionen.
Welche Brennweite eignet sich für die Immobilienfotografie
Verschiedene Fotografen haben unterschiedliche Präferenzen. Allgemein lässt sich behaupten, dass für ein Foto eines Raumes die Wahl der Brennweite in Bezug auf den Sensor ausschlaggebend ist. Bei den Vollformat-Sensoren empfiehlt sich eine Brennweite zwischen 16 und 24 mm, bei DX-/APS-C-Sensoren zwischen 10 und 18 mm und bei Micro-Four-Thirds-Formaten eine Brennweite von 8 bis 12 mm.
Qualitätsstandarts bei Immobilienfotos
Prinzipiell ist jedem Fotografen die Wahl der Bildqualität und des Seitenverhältnisses selbst überlassen. Die meisten Immobilienportale geben jedoch eine Mindestauflösung von 640×480 Pixel vor. Als Branchenstandard gilt eine Auflösung von 2048×1365 Pixel, diese Größe gewährleistet Fotos mit guter Qualität, ohne technische Probleme hervorzurufen. Um lange Ladezeiten der Websites zu vermeiden, sollte die Datei nicht über 15 MB groß sein und das kann am besten im JPEG-Format erreicht werden.
Falls Bilder die optimale Dateigröße übersteigen, besteht die Möglichkeit, dass die Software von Immobilienportalen diese herunterskaliert und danach unscharfe, falsch skalierte Fotos angezeigt werden. Falls Flyer, Plakate oder Broschüren produziert werden, ist es wichtig, eine Mindestauflösung von 300 dpi (dots per inch) zu haben. Das gängigste Seitenverhältnis der Fotos sollte den Maßstab 3:2 aufweisen, ansonsten kann es sein, dass Teile des Fotos beim Upload abgeschnitten werden. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, auf verschwommene und verzerrte Bilder zu verzichten, denn das kann potenzielle Kundinnen und Kunden abschrecken.