Unpassende Perspektiven können dazu führen, dass Objekte je nach ihrer Entfernung verzerrt oder in ihren Proportionen verändert wirken. Motive in der Ferne können kleiner erscheinen, als sie tatsächlich sind, während die in der Nähe größer erscheinen. Es gibt vier unterschiedliche Perspektiven, die bei einem Foto angewendet werden können.
Normalperspektive (Zentralperspektive)
In der Normalperspektive befinden sich Motiv und Kamera auf gleicher Höhe. Es werden parallele Linien, die sich im Raum befinden und sich in die Ferne erstrecken, so dargestellt, dass sie auf einen einzigen Punkt zulaufen, den sogenannten Fluchtpunkt. Das schafft den Eindruck von räumlicher Tiefe im Bild. Die Zentralperspektive wird als natürlich wahrgenommen, da die Fotos auf der Höhe gemacht werden, wie wir die Welt normalerweise sehen. Das ermöglicht der potenziellen Käuferin oder dem Käufer, die Immobilie vermeintlich durch die eigenen Augen wahrzunehmen.
Die Normalperspektive wird bei Innenaufnahmen z.B. in Schlafzimmern, Küchen und Wohnzimmern angewendet, um die räumlichen Proportionen korrekt darzustellen. Hier muss jedoch beachtet werden, dass die Wahl des Objektives auf der Kamera die Proportionen manipulieren kann. Diese Perspektive wird auch für Außenaufnahmen des Gebäudes verwendet. Es handelt sich hierbei um die häufigste und effektivste Art, Fotos von einer Immobilie aufzunehmen.
2-Punkt-Perspektive
Bei der eng mit der Zentralperspektive verbundenen 2-Punkt-Perspektive verlaufen die horizontalen, rechtwinkligen Raumkanten zu zwei unterschiedlichen Fluchtpunkten. Vertikale Linien bleiben parallel zueinander. Besonders wichtig ist die 2-Punkt-Perspektive vor allem, um die Tiefe von geschlossenen Gebäuden aufzuzeigen. Die Kamera wird dabei nicht zentral vor dem Gebäude positioniert, sondern an den an seinen Eckpunkten so sind die beiden Seiten sichtbar. Die 2-Punkt-Perspektive wirkt auf den Menschen äußerst natürlich und beruhigend, da sie unserer gewohnten Sehweise entspricht. Sie verleiht zudem der Aufnahme eine plastischere, tiefere und fesselndere Wirkung als die Zentralperspektive.
Vogelperspektive (Obersicht)
Die Kamera befindet sich in der Vogelperspektive oberhalb des Motivs (oberhalb der Normalperspektive) und es wird von oben nach unten fotografiert. Diese Perspektive ermöglicht einen umfangreichen Überblick über eine Szene oder einen Raum. Objekte wirken in der Vogelperspektive kleiner, als sie eigentlich sind. Die Obersicht eignet sich gut, um räumliche Beziehungen zwischen verschiedenen Gebäuden zu verdeutlichen und um der Interessentin oder dem Interessenten einen Überblick über die Umgebung zu verschaffen.
Froschperspektive
Der Betrachter sieht das Objekt aus einer niedrigen Position, oft nahe dem Boden, dabei ist die Kamera von unten nach oben gerichtet. Bei Objekten wie Häusern verlaufen die vertikalen Raumkanten nicht parallel zueinander, sondern verlaufen in zwei unterschiedliche Fluchtpunkte am oberen Bildrand. Die Froschperspektive verzerrt die Wahrnehmung von Größe. Es erscheinen Objekte in der Nähe der Kamera größer, als sie tatsächlich sind. In der Froschperspektive werden Höhe und Massivität des Gebäudes betont. Dadurch können höhere Strukturen im Vordergrund stehen und eine imposante oder dominante Wirkung erzielen. Die Froschperspektive wird in der Immobilienfotografie vermieden, da sie dem Raum beziehungsweise dem Gebäude eine unnatürliche Größe und Verzerrung gibt.