Welche Fototechniken gibt es?

Einzelfoto

Das Einzelfoto oder der Single-Shot ist die einfachste und schnellste Methode, um Fotos zu machen. Es wird dabei nur ein Foto mit einer Belichtungseinstellung und mit begrenztem Dynamikumfang aufgenommen.

Einzelfoto vor der Bearbeitung und nach der Bearbeitung

HDR - High Dynamic Range

Bei HDR-Fotos werden mindestens drei Bilder gemacht. Es wird zumindest ein unterbelichtetes, ein normal beziehungsweise ausgeglichen belichtetes und ein überbelichtetes Foto aufgenommen. Die Bilder werden dann in einer Fotobearbeitungssoftware (Photoshop, Lightroom, Capture One) manuell oder automatisch zusammengefügt. Diese Technik ermöglicht einen größeren Dynamikumfang und kann mehr Details im Schatten und hellen Bereichen erfassen.

HDR - Aufnahme vor der Bearbeitung und danach

In der Immobilienfotografie wird die HDR- Methode am häufigsten verwendet. Sie findet Anwendung im Außenbereich, denn der Himmel wird nicht überbelichtet dargestellt und potenzielle Kunden können das Objekt in ausgeglichenen Farben begutachten. Fotografen profitieren von dieser Methode auch im Innenbereich, denn helle ausgeglichene Fotos lassen die Zimmer geräumiger aussehen und können das gesamte Potenzial des Raumes wiedergeben.

Flambient - Fotografie

„Der Begriff Flambient leitet sich von den englischen Wörtern “Flash” (Blitzlicht) und “Ambient” (Umgebungslicht) ab und stellt die Abkürzung für „Flash-Ambient-Blend“ dar.“ (Web 2, Stand: 14.1.2024) Das Flambient-Bild entsteht jedoch erst in der digitalen Nachbearbeitung mit Bildbearbeitungsprogrammen wie Adobe Photoshop oder GIMP. Um ein Flambient-Bild erstellen zu können, wird ein Einzelfoto mit der optimalen Belichtung benötigt. Wenn sich ein Fenster im Raum befindet, muss man als nächstes den Raum unterbelichten, damit die optimale Farbe und Helligkeit für die Außenwelt erzielt werden kann.

Als nächstes blitzt man mit einem „entfesselten“ Blitz oder mit einem Studioblitz an die Decke über der Kamera. Hier muss beachtet werden, dass das Bild nicht überbelichtet ist und an eine weiße Wand geblitzt wird. Falls keine weiße Wand vorhanden ist, kann man dasselbe Resultat mit einem Durchlicht-Schirm erreichen oder in Notfällen kann durch einen weißen Plastiksack geblitzt werden. Wichtig ist, dass der komplette Raum ausgeleuchtet wird, das heißt, man macht so viele Fotos, bis alle Bildelemente (Nischen, offenstehende Räume) ausgeleuchtet sind. Um ein optimales Ergebnis in der Nachbearbeitung zu erreichen, sollen sich die Lichterkegel in keinem der Fotos überschneiden. In der Nachbearbeitung werden die Fotos dann übereinandergelegt und mit Masken verbunden.

Der große Vorteil von Flambient-Fotos gegenüber dem Einzelfoto und der HDR-Aufnahme ist, dass durch das Blitzlicht mit 5500K Farbtemperatur Farbneutralität erzielt wird und somit Farbstiche in den Bildern vermieden werden. Dadurch können verschiedene Oberflächen und Materialien naturgetreuer wiedergegeben werden. Die Farbneutralität kann zwar mit der HDR-Technik auch erzielt werden, das bedarf aber längerer Bearbeitung und es kann kein vergleichbares Ergebnis erzielt werden.

Flambient-Bild vor der Bearbeitung und danach

Was ist die beste Methode für Immobilienfotos

Die Entscheidung zwischen Einzelfotos, HDR oder Flambient liegt im Ermessen des Fotografen, wobei Einzelfotos meist vermieden werden. HDR-Bilder sind die beliebteste Form in der Immobilienbranche, da sie unkompliziert zu erstellen sind und trotzdem professionell wirken. Im Gegensatz dazu beansprucht die Flambient-Technik sowohl bei der Aufnahme als auch in der Postproduktion beträchtlich mehr Zeit. Diese Methode wird vorrangig in den Haupträumlichkeiten einer Immobilie angewendet, da diese für den Verkauf ausschlaggebend sind. Die Flambient-Technik wirkt durch die ausgewogene Belichtung professioneller und findet besonders im Luxussegment seine Anwendung.

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