FPV

FPV im Immonilienmarketing

FPV im Immonilienmarketing

Nicht alle Drohnen sind gleich! FPV ist keine Marke oder ein Modell, sondern eine Methode, wie die Drohne geflogen wird. Dabei steht FPV für First-Person-View. FPV-Drohnen bieten die Möglichkeit, neue Perspektiven, Blickwinkel und Geschwindigkeiten einer Immobilie zu zeigen. Bei einer FPV-Drohne gibt es keine Flugassistenten oder anderweitige Hilfsmittel. Die Drohne wird komplett manuell gesteuert und ist dadurch in ihrer Position und in ihrem Blickwinkel komplett frei. Dabei wird der sogenannte Acro Flugmodus verwendet. Beim Acro Flugmodus ist der Beschleunigungssensor ausgeschaltet. Die Drohne wird nur über das Gyroskop stabil gehalten. Das bedeutet, dass sich die FPV-Drohne nicht wie bei herkömmlichen Drohnen immer wieder selbständig in die standartmäßige horizontale Position ausrichtet, sondern, dass sie genau in der Position bleibt, die der Pilot oder die Pilotin zuvor über die Fernsteuerung bestimmt hat. Weiters trägt der Pilot oder die Pilotin eine Brille, die ein Echtzeitbild der Drohne liefert. Dadurch wird es dem Piloten oder der Pilotin ermöglicht, die Drohne präzise zu steuern und das mit einer sehr kurzen Latenzzeit. Mit dieser Art von Drohnen sind komplette Rundgänge im One Shot aus der Perspektive eines Menschen und gleichzeitig eines Vogels möglich.

Drohnen, die einen solchen Indoorflug ermöglichen, sind spezielle FPV-Drohnen, die einen Propellerschutz haben. Sie sind klein und haben weniger Power als zB. eine FPV-Racing-Drohne. Erst dadurch wird es möglich, präzise indoor zu fliegen. FPV-Drohnen machen es möglich, dass der Kunde oder die Kundin, obwohl er oder sie nur vor dem Bildschirm sitzt, ein Gefühl für das Haus bekommt. Für den Kunden oder die Kundin fühlt es sich an, als würde er oder sie sich selbst durch die Räumlichkeiten bewegen. So eine Tour kann an der Eingangstür starten, durch das ganze Haus führen und somit das ganze Layout des Hauses flüssig präsentieren. Eine solche Darstellung wäre nur mit der Verwendung von Fotos schlichtweg nicht möglich. Es ist für den Kunden oder die Kundin unkomplizierter und entspannter zum Anschauen, da er oder sie sich nicht mühselig durch die ganzen Fotos klicken muss. In wenigen Minuten oder sogar Sekunden kann das gesamte Haus durchflogen und besichtigt werden.

FPV-Drohnen werden häufig selbst zusammengebaut, so auch diese, die in unserem medialen Projekt verwendet wurde. Eine FPV-Drohne besteht aus folgenden Elementen:

FPV Drohnen Bestandteile

Durch das Verwenden eines Carbon Frames sind solche Drohnen sehr widerstandsfähig. Neueste Technik, wie das ELRS funk System, bieten die Möglichkeit, die Drohne aus mehreren Kilometern Entfernung oder in unserem Fall hinter mehreren Wänden zu fliegen. Hier empfiehlt sich auf das 915mhz System zurückzugreifen, da niedrigere Frequenzen bekanntlich besser durch Körper reisen als zB. 2,4 Ghz. Das Gehirn der Drohne ist das sogenannte FC (Flight Controller): Von dort aus wird alles gemanagt. Der ESC Electronic Speed Controller steuert die Geschwindigkeit der Motoren auf Anweisung des FCs. Das Video wird entweder analog oder digital von der FPV-Kamera aufgezeichnet und über den VTX Video Transmitter and die FPV-Googles übertragen. Die Steuersignale werden vom Receiver empfangen. Eine solche Drohne verwendet sehr sensible Lipo-Akkus. Mit diesen muss sehr sorgfältig umgegangen werden, um Schäden zu vermeiden.

Ablauf einer Indoor-Drohnen-Tour

Equipment

Zu Beginn wird die richtige Drohne für den geplanten Einsatz ausgewählt. Bei Flügen durch Immobilien ist es wichtig, dass die Propeller der Drohne geschützt sind, um Beschädigungen an der Drohne oder auch an den Räumlichkeiten zu vermeiden. Wie schon erwähnt, ist es auch wichtig, die Empfindlichkeit der Drohne auf Bewegungen an der Fernsteuerung einzustellen, auch genannt PID-Tuning. Ohne diese Einstellungen ist es schlichtweg unmöglich, sicher und zuverlässig einen Flug in so engem Raum zu absolvieren. FPV-Drohnengrößen werden in Zoll angegeben. Eine optimale Drohne für den Indoor- Flug hat ca. 2,5 Zoll. Ein weiterer bedeutender Aspekt ist das Gewicht. Wie später in den Drohnenregelungen erklärt, hängt die mögliche Flugroute vom Gewicht der Drohne ab. Bei diesen One Shot Touren wird sehr oft mit Schauspielern gefilmt, wobei es notwendig wird, nah an und in manchen Fällen sogar über Menschen zu fliegen. Um hier auf der sicheren und legalen Seite zu sein, empfiehlt es sich daher eine Drohne unter 250g zu fliegen.

Planung einer Drohnentour

Der Flug sollte vor Beginn genauestens geplant werden. Eine kleine Drohne ermöglicht es durch engste Räume zu fliegen. Sie ist auch in der Lage durch offene Fenster zu fliegen, enge Korridore zu durchqueren und unter Möbelstücken wie Tischen und Stühlen hindurchzufliegen. Hierbei wird der Kreativität aufgrund der Acro-Steuerung keine Grenzen gesetzt.

Die Kamera

Eine FPV-Drohne hat zwei Kameras: Eine für die Brille und eine, um die Aufnahmen anzufertigen. Die für die Aufnahmen zuständige Kamera ist eine möglichst kleine und leichte Actionkamera. Hersteller wie Gopro oder DJI sind eine sehr gute Wahl. Um das Gewicht der Drohne noch mehr zu reduzieren, ist es möglich die Kamera in ihre Bestandteile zu zerlegen und alles, was nicht unbedingt notwendig, ist zu entfernen wie zB. Gehäuse und Batterie. Die sogenannte „Naked Kamera“ wird dann über ein Kabel direkt an die Batterie der Drohne angeschlossen. Bestimmte Einstellungen müssen dabei beachtet werden. Klassisch sollte die Verschlusszeit auf das Doppelte der Framerate eingestellt werden. Es empfiehlt sich mit 60 FPS zu filmen, um mögliche Slow MotionSzenen flüssig darstellen zu können. Weiters ist es wichtig, dass alle Stabilisatoren der Kamera ausgeschalten werden. Das mag zwar kontraproduktiv klingen, aber Actionkameras nehmen Gyrodaten auf, welche später in einem Open-Source Programm namens Gyroflow komplett ruckelfrei bearbeitet werden können.

Die Bearbeitung

Wie schon erwähnt müssen die Aufnahmen im Nachhinein stabilisiert werden. Im Programm Gyroflow hat man hier viele Möglichkeiten, um das Beste aus den Aufnahmen herauszuholen. Danach kann das Video beliebig im Schnittprogramm bearbeitet werden. Farbkorrekturen sowie Speedramps sind eine Möglichkeit die Spannung für den Zuschauer oder die Zuschauerin aufrecht zu halten. Der Ton der Drohnenaufnahmen ist aufgrund der sehr lauten und störenden Propellergeräusche nicht verwendbar. Hier ist es wichtig ein solides Sounddesign zu erstellen. Es besteht die Möglichkeit, die Geräusche an der Kulisse separat aufzunehmen oder Soundtracks aus dem Internet zu nehmen
und diese zusammenzuschneiden. Als Endergebnis erhält man einen spannenden Film und dadurch eine zeitsparende Methode, dem Kunden oder der Kundin die Immobilie in ihrem vollen Umfang näher zu bringen.

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